Modifizieren oder Plasmaaktivierung von Oberflächen

Die Oberflächen zahlreicher industrierelevanter Kunststoffe wie Polyolefine (PE, PP, EPDM oder PTFE) sind derart unpolar, dass sie von Lacken, Druckfarben und Klebern nur unzureichend benetzt werden. Auch Beschichtungen von bioorganischen Materialien oder Metallen sind oft nur schlecht oder nur mit teuren, speziellen polymeren Materialien realisierbar.

Mit der Niederdruck- Plasmatechnologie kann jedoch auf einfache, effiziente Weise eine Aktivierung oder chemische Modifikation von polymeren Oberflächen erzielt werden. In zahlreichen Industrieanwendungen hat sich dieses Verfahren bereits in Bezug auf die bessere Verarbeitbarkeit (Verkleben, Bedrucken, Lackieren etc.) von Polymeren bewährt

Plasmaaktivierung – für exzellente Verbundeigenschaften bei Klebeanwendungen

Um Adhäsion an den Oberflächen unpolarer Kunststoffe zu erreichen, müssen polare Gruppen an den Oberflächen erzeugt werden. Dies führt zu einer Erhöhung der Grenzflächenenergie und damit zu einer Affinitätssteigerung zu Klebstoffen, Lacken, Farben etc.

Wenn es darüber hinaus sogar zur Ausbildung kovalenter chemischer Bindungen zwischen Substrat und Kleber oder Lack kommt, ist besonders hohe Haftfestigkeit zu erwarten. In einem solchen Fall bricht z.B. der Verbund erst bei hoher mechanischer Belastung und nicht an der Grenzfläche, sondern innerhalb einer der Verbundkomponenten.

Mit Hilfe der Niederdruck-Plasmatechnologie können polare funktionelle Gruppen in die Oberfläche von Kunststoffen eingebaut werden. Je nach Auswahl der eingesetzten Gase können sauerstoffhaltige Gruppen wie -OH oder stickstoffhaltige wie -NH2 eingebaut werden. Dieser Effekt ist auf die Oberflächen beschränkt, der Polymergrundkörper bleibt unbeeinflusst.

Anwendungsbereiche Plasmaaktivierung

  • Automobil- und Automobilzulieferindustrie
  • Medizintechnik
  • Elektronikindustrie
  • Chipkartenherstellung
  • Kunststoffverarbeitende Industrie
  • Forschung / Entwicklung